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Amriswil prüft Realisierung eines Hallenbads

Amriswil prüft Realisierung eines Hallenbads

Immer wieder kommt der Wunsch nach einem Hallenbad auf. Schon vor 13 Jahren wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. Jetzt nimmt sich der Stadtrat dem Thema wieder an und prüft die Realisierbarkeit sowie mögliche Standorte.

Der Wunsch nach einem Hallenbad in Amriswil keimt immer wieder auf. Aktuell ist das Thema erneut auf den Traktandenlisten der Stadtratssitzungen zu finden. Nicht zuletzt, weil es auch bei der «Region Oberthurgau» - dem Verein der Oberthurgauer Gemeinden und Städte - rauf und runter diskutiert wurde. Dabei ging es aber in erster Linie darum, wo im Oberthurgau ein Hallenbad zu stehen kommen könnte. Amriswil als zentral gelegener Ort mit grossem Einzugsgebiet und guter öV-Anschliessung, würde sich anbieten. Ausserdem wäre die Nutzung nicht nur durch Freizeitschwimmer, sondern auch durch Schwimmschulen, die Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri sowie von der Polizeischule denkbar. So weit so gut. Nur, wo könnte es zu stehen kommen? Und wie könnte ein solch grosses Projekt finanziert und betrieben werden? Fragen, mit welchen sich der Stadtrat beschäftigt.

Machbarkeitsstudie für Amriswil
Stadtpräsident Gabriel Macedo hat dem Stadtrat vorgeschlagen, eine Machbarkeitsstudie für ein Hallenbad in Amriswil erstellen zu lassen. Diese Studie soll eine aktuelle Kostenschätzung ermöglichen. Im Zuge der Abklärungen für ein neues Kassensystem beim Schwimmbad Amriswil bzw. der Umgestaltung des Eingangsbereichs, kam der ehemalige Vize-Stadtpräsident Stefan Koster vor einiger Zeit bereits mit Bauherrenberater Thomas Spengler in Kontakt. Dieser verfügt über viel Erfahrung mit dem Bau und Betrieb von Sportanlagen im Allgemeinen und Hallenbädern im Speziellen. Vor rund drei Jahren hat er für gut 23 Millionen Franken ein attraktives Hallenbad in Altstätten realisiert, wobei neben einem 25-Meter-Sportbecken, einem Lernschwimmbecken mit Hubboden, einem Aussenbecken und einem Planschbecken für Kleinkinder auch eine Wellnessanlage entstanden ist. Um von dieser breiten Erfahrung profitieren zu können, hat der Stadtrat beschlossen Thomas Spengler im Projekt als Bauherrenberater beizuziehen.

Volk soll seine Meinung äussern
Die im Jahr 2010 erstellte und von der Stadt Amriswil finanzierte Machbarkeitsstudie der Firma Kannewischer kam zum Schluss, dass auf dem Areal von Schwimmbad und Minigolfanlage ein Hallenbadprojekt vom Platzbedarf her möglich wäre. Weiterverfolgt wurde das Projekt damals aufgrund anderer, dringenderer Bauvorhaben aber nicht. Nachdem in den vergangenen Jahren viele Infrastrukturprojekte erfolgreich abgeschlossen werden konnten und das Thema Hallenbad immer wieder von der Bevölkerung aufgegriffen wird, nimmt sich der Stadtrat dem Projekt «Hallenbad» wieder an. Dafür soll eine neue Machbarkeitsstudie erstellt werden. Die bereits vorhandene Studie aus dem Jahr 2010 dürfte zumindest teilweise noch genutzt werden können. Sollte die neue Studie zu einem positiven Fazit kommen, plant der Stadtrat eine Volksabstimmung über einen Projektierungskredit für die Planung eines Hallenbads. «So möchten wir verhindern, dass viel Geld für die Projektierung ausgegeben wird und wir dem Volk in einigen Jahren ein fertiges Projekt über zig Millionen Franken präsentieren, obschon die Mehrheit gar kein Hallenbad wünscht», erklärt Stadtpräsident Gabriel Macedo. Die Einholung eines Projektierungskredits für ein Hallenbad könnte somit als Grundsatzentscheid gedeutet werden, ob ein Hallenbadprojekt überhaupt vertieft geplant werden soll oder nicht. Sagen die Stimmberechtigen schon zum Projektierungskredit nein, wird das Thema Hallenbad abgehakt. Wird der Projektierungskredit bewilligt, kann die Erarbeitung eines Vorprojekts für den Neubau eines Hallenbads an die Hand genommen werden. In einem zweiten Schritt würden die Stimmberechtigten zu einem späteren Zeitpunkt auch noch über das fertige Vorprojekt bzw. den Investitionskredit abstimmen können.

Projektgruppe Hallenbad ins Leben gerufen
Für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit den beiden Firmen K&L Architekten AG aus St. Gallen, und Thomas Spengler aus Schaffhausen hat der Stadtrat ein Kostendach von 17'750 Franken (K&L Architekten AG) bzw. 4'700 Franken (Thomas Spengler) bewilligt. Ausserdem wurde an der Stadtratssitzung von Anfang Juni die Projektgruppe Hallenbad konstituiert. Gewählt wurden

Gabriel Macedo, Stadtpräsident (Vorsitz)
Felix Würth, Stadtrat (Leiter Ressort Sport)
Adrian Fisch, Stadtrat (Leiter Ressort Freizeit und Gesellschaft)
Manfred Wagner, Bauverwalter
Daniel Schönenberger, Chef-Bademeister
Renate Koch, Mitglied der Schulbehörde
Roland Huser, Stadtschreiber (Protokoll)

Ein Hallenbad für die ganze Region
Ein zentrales Thema bei jedem Projekt ist die Finanzierung. Im Falle eines Hallenbads kann diese grob in die Bereiche Investition und Betrieb unterteilt werden. Eine regionale Investition in ein Hallenbad sieht Macedo eher kritisch: «Das bedürfte einzelne Abstimmungen in allen beteiligten Gemeinden. Würde nur eine kommunale Abstimmung abgelehnt, wäre die Finanzierung und damit der Bau eines Hallenbads gescheitert.» Deshalb sieht der Amriswiler Stadtrat eher die Möglichkeit, dass Amriswil das Hallenbad baut und vorfinanziert, der Betrieb inkl. Amortisationskosten dann aber von allen interessierten Gemeinden in der Region mitgetragen wird. Ähnlich funktioniert zum Beispiel bereits das Eissportzentrum Oberthurgau (EZO) in Romanshorn. Eine Umfrage der «Region Oberthurgau» bei den Oberthurgauer Gemeinden hat gezeigt, dass eine solche Finanzierungslösung grösstenteils unterstützt wird.

Für Gross und Klein, Jung und Alt
Dem Amriswiler Stadtrat ist bewusst, dass der Wunsch nach einem Hallenbad in Amriswil schon seit Jahrzehnten immer wieder geäussert wird, wofür er auch Verständnis zeigt, zumal ein Hallenbad allen Bevölkerungsschichten und durchs Band allen Altersklassen dient. Aufgrund der Vorgaben des Lehrplans 21 müssen zudem auch die Schulen an derartigen Angeboten interessiert sein. Es erscheint deshalb richtig, wenn entsprechende Abklärungen und Planungen angestellt werden.

Unterstützung der Region Oberthurgau
Unter dem Titel «Hallenbad Oberthurgau – Wie weiter?» Hat sich die «Region Oberthurgau» gestern an die Medien gewandt. So wird neben Amriswil auch Romanshorn weitere Abklärungen treffen. Mit diversen Umfragen bei den Mitgliedsgemeinden hat die «Region Oberthurgau» die Basis gelegt, dass die weiteren Planungsschritte durch die entsprechenden Standortgemeinden durchgeführt werden können. Das Ziel, ein regionales Hallenbad als Ersatz für die Übergangslösung «Winterwasser Oberthurgau» zu erstellen, ist nach wie vor erreichbar. Die beiden Städte Amriswil und Romanshorn sind bereit, eigenständig die nächsten Planungsschritte anzugehen. Die Stadt Arbon will das Thema nicht weiterverfolgen. Die «Region Oberthurgau» steht beiden Städten für allfällige Unterstützungen oder beispielsweise einer Mithilfe bei der Erarbeitung eines Beteiligungsschlüssels der Betriebskosten beratend zur Seite.

Medienmitteilung Stadt Amriswil

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